Artikel

Burnout und Selbstverantwortung


Burnout – dieser Begriff begegnet uns heute nahezu überall. Alle Berufsgruppen scheinen davon betroffen  zu sein. 

Zum Artikel

Liebe - der Traum von der gemeinsamen Verwurzelung


In der Geschichte von Baucis und Philemon (Ovid), ist eine Liebesgeschichte zweier Menschen, die sich lieben, zusammen alt werden und den innigen Wunsch haben immer zusammen zu bleiben.  

Zum Artikel

Ältere Paare und Therapie


Psychische Gesundheit und körperliches Wohlbefinden bedingen sich gegenseitig. Voraussetzung ist der Wille zu einer lebendigen Paarbeziehung.

Zum Artikel

Über das Alter - Hermann Hesse


Das Greisenalter ist eine Stufe unseres Lebens und hat wie alle anderen Lebensstufen ein eigenes Gesicht, eine eigene Atmosphäre und Temperatur, eigene Freuden und Nöte.

Datei herunterladen

Burnout und Selbstverantwortung
 

Wenn die Seele ausgebrannt ist
Burnout – dieser Begriff begegnet uns heute nahezu überall.
Alle Berufsgruppen scheinen davon betroffen zu sein.
Wo zunächst Begeisterung und hohe Ideale in der Arbeit vorherrschten, kann sich irgendwann ein Gefühl der Müdigkeit und emotionalen Erschöpfung breit machen. 
Die Seele brennt nicht mehr, eine große innere Leere bestimmt das Leben.
Der Begriff des Burnout wurde zunächst Mitte der 70-er Jahre von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger eingeführt, der damit die gesundheitlichen Folgen beruflicher Überlastung beschrieb, ohne dass bereits eine Krankheit vorliegt. Heute sieht man im Gesundheitswesen Burnout zunehmend als Krankheit mit Symptomen wie Depressivität, Suizidalität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten.

Warum nimmt dieses Erscheinungsbild immer mehr zu?
In der modernen Welt mit immer flexibleren Arbeitsbedingungen, der uneingeschränkten Mobilität und ständigen Verfügbarkeit fällt es zunehmend schwer, sich abzugrenzen, eine Ruhepause einzulegen, für sich einen inneren Raum zu finden, in dem man unbehelligt sein kann. Die Umgebung bietet dafür keinerlei Hilfestellung.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen haben sich zu schnell verändert, scheinen selbst in gewisser Weise „verrückt“. Auch im Supermarkt macht sich der fehlende Einklang mit dem Rhythmus der Natur bemerkbar: Die frischen Erdbeeren, die ich im Winter essen kann, lassen mich die Verbundenheit mit den Jahreszeiten vergessen.
Alles ist ständig zu haben, jederzeit verfügbar -so wie auch wir selbst. Dazu kommt, dass keiner da ist, der uns auffängt: Mit dem fehlenden Rhythmus der Natur gehen die ritualisierten Lebensvollzüge verloren.
Es ist kaum mehr Zeit für das regelmäßige Treffen mit Freunden, verwandtschaftliche Zusammenkünfte oder die Mitgliedschaft in einem Verein. Impulse aus einem inneren Rhythmus werden
längst übergangen – das Außen gibt den Takt vor, aber auch die Werte und die Bewertung dessen, was wir tun und wer wir sind. 
Was können wir tun? Der Weg, der aus der Leere führt, geht über das Verstehen. Verstehen, warum wir erschöpft sind, was mit unserem inneren Feuer geschehen ist. Woran halten wir uns?
Geht es uns eigentlich wirklich um uns selbst oder um das, was andere über uns denken könnten? Wollen wir „alles recht machen“? Betreiben wir einen viel zu großen Energieaufwand für etwas, das wir innerlich letztlich nicht bejahen können?
Die äußeren Dinge haben nichts mit uns selbst zu tun, deshalb können sie keine Kraftquelle für uns sein.
Ich-fremde Ziele oder gar Zahlen bzw. Statussymbole sind nicht die wirklichen Bedürfnisse, nach denen die Seele verlangt.
Der umgekehrte Weg, heraus aus der Leere, führt ins Innere: Einen eigenen Raum für sich selbst schaffen, das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung wiedergewinnen und Sinn und Freude an sich selbst spüren, z.B. in der Natur oder durch Begegnungen mit anderen Menschen. Erst wenn das Eigene seinen Raum hat, ist das Vertrautmachen und die Identifikation mit dem „Fremden“ möglich.
Schon vor sehr langer Zeit, als das Problem des Burnout auch schon ansatzweise vorhanden war, mahnte Bernhard von Clairvaux (1090 –1153), sich nicht im Äußeren zu verlieren und sich einen „Raum der Besinnung zu schaffen“. „Gönne dich dir selbst!“ forderte er einst Papst Eugen III. auf. „Denn was würde es dir nützen, wenn du alle gewinnen, aber als einzigen dich selbst verlieren würdest?“ Das macht deutlich, dass wir es mit einem zutiefst menschlichen Thema zu tun haben.
 

Burnout und Selbstverantwortung
 

Wenn die Seele ausgebrannt ist
Burnout – dieser Begriff begegnet uns heute nahezu überall.
Alle Berufsgruppen scheinen davon betroffen zu sein.
Wo zunächst Begeisterung und hohe Ideale in der Arbeit vorherrschten, kann sich irgendwann ein Gefühl der Müdigkeit und emotionalen Erschöpfung breit machen. 
Die Seele brennt nicht mehr, eine große innere Leere bestimmt das Leben.
Der Begriff des Burnout wurde zunächst Mitte der 70-er Jahre von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger eingeführt, der damit die gesundheitlichen Folgen beruflicher Überlastung beschrieb, ohne dass bereits eine Krankheit vorliegt. Heute sieht man im Gesundheitswesen Burnout zunehmend als Krankheit mit Symptomen wie Depressivität, Suizidalität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten.

Warum nimmt dieses Erscheinungsbild immer mehr zu?
In der modernen Welt mit immer flexibleren Arbeitsbedingungen, der uneingeschränkten Mobilität und ständigen Verfügbarkeit fällt es zunehmend schwer, sich abzugrenzen, eine Ruhepause einzulegen, für sich einen inneren Raum zu finden, in dem man unbehelligt sein kann. Die Umgebung bietet dafür keinerlei Hilfestellung.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen haben sich zu schnell verändert, scheinen selbst in gewisser Weise „verrückt“. Auch im Supermarkt macht sich der fehlende Einklang mit dem Rhythmus der Natur bemerkbar: Die frischen Erdbeeren, die ich im Winter essen kann, lassen mich die Verbundenheit mit den Jahreszeiten vergessen.
Alles ist ständig zu haben, 
jederzeit verfügbar -so wie auch wir selbst. Dazu kommt, dass keiner da ist, der uns auffängt: Mit dem fehlenden Rhythmus der Natur gehen die ritualisierten Lebensvollzüge verloren.
Es ist kaum mehr Zeit für das regelmäßige Treffen mit Freunden, verwandtschaftliche Zusammenkünfte oder die Mitgliedschaft in einem Verein. Impulse aus einem inneren Rhythmus werden
längst übergangen – das Außen gibt den Takt vor, aber auch die Werte und die Bewertung dessen, was wir tun und wer wir sind. 
Was können wir tun? Der Weg, der aus der Leere führt, geht über das Verstehen. Verstehen, warum wir erschöpft sind, was mit unserem inneren Feuer geschehen ist. Woran halten wir uns?
Geht es uns eigentlich wirklich um uns selbst oder um das, was andere über uns denken könnten? Wollen wir „alles recht machen“? Betreiben wir einen viel zu großen Energieaufwand für etwas, das wir innerlich letztlich nicht bejahen können?
Die äußeren Dinge haben nichts mit uns selbst zu tun, deshalb können sie keine Kraftquelle für uns sein.
Ich-fremde Ziele oder gar Zahlen bzw. Statussymbole sind nicht die wirklichen Bedürfnisse, nach denen die Seele verlangt.
Der umgekehrte Weg, heraus aus der Leere, führt ins Innere: Einen eigenen Raum für sich selbst schaffen, das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung wiedergewinnen und Sinn und Freude an sich selbst spüren, z.B. in der Natur oder durch Begegnungen mit anderen Menschen. Erst wenn das Eigene seinen Raum hat, ist das Vertrautmachen und die Identifikation mit dem „Fremden“ möglich.
Schon vor sehr langer Zeit, als das Problem des Burnout auch schon ansatzweise vorhanden war, mahnte Bernhard von Clairvaux (1090 –1153), sich nicht im Äußeren zu verlieren und sich einen „Raum der Besinnung zu schaffen“. „Gönne dich dir selbst!“ forderte er einst Papst Eugen III. auf. „Denn was würde es dir nützen, wenn du alle gewinnen, aber als einzigen dich selbst verlieren würdest?“ Das macht deutlich, dass wir es mit einem zutiefst menschlichen Thema zu tun haben.
 

Liebe - der Traum von dergemeinsamen Verwurzelung
 

Günter Grass
 Letzte Tänze (2003) 
Zwei Buchen einer Wurzel
sacht bewegt, sobald ich
um ihren Tanz den Kreis beschreibe.

Die Stämme glatt und nah bei nah,
dass grad ein Luftzug
die Haut noch streichelt.

Erst im Geäst sind sie behende,
nackt winterlich verzweigt
vor leergeräumtem Himmel.

So bleiben sie im Takt,
verzückt mit leichter Beuge.
Weiß nicht, welche ist sie, welche er.

Zwei Buchen tanzen auf der Stelle



In der Geschichte von Baucis und Philemon (Ovid), ist eine Liebesgeschichte zweier Menschen, die sich lieben, zusammen alt werden und den innigen Wunsch haben immer zusammen zu bleiben. 

Diesen Traum - nach tiefer, gemeinsamer Verwurzelung - haben viele Paare als Wunsch für ihre gemeinsame Beziehung. Ein „Wurzelgeflecht„ soll sich entwickeln und die Beziehung halten und stabilisieren. Wie zwei Bäume, die nebeneinander stehen und gemeinsam wachsen und mit der Zeit auch unter der Erde eine gemeinsame Verwurzelung (Myzel) ausbilden. Über der Erde bleiben es immer zwei Bäume. 

Auch in Partnerbeziehung- vielleicht auch in allen Arten von Beziehung, die durch Liebe, Wertschätzung, Respekt, innigen Begegnungen gekennzeichnet sind, entsteht neben „ Tiefe“ im Inneren gleichzeitig an der Oberfläche Differenzierung und ermöglicht so, neben der gemeinsamen Beziehungsentwicklung, individuelle persönliche Entwicklung. 

Die Geschichte von Baucis und Philemon ist mehrere tausend Jahre alt und ist in der Literaturgeschichte immer wieder neu - bis zu zeitgenössischen Liededrmachern – als Beziehungsideal aufgegriffen worden.

 

Liebe - der Traum von dergemeinsamen   Verwurzelung
 

Günter Grass
 Letzte Tänze (2003) 

Zwei Buchen einer Wurzel
sacht bewegt, sobald ich
um ihren Tanz den Kreis beschreibe.

Die Stämme glatt und nah bei nah,
dass grad ein Luftzug
die Haut noch streichelt.

Erst im Geäst sind sie behende,
nackt winterlich verzweigt
vor leergeräumtem Himmel.

So bleiben sie im Takt,
verzückt mit leichter Beuge.
Weiß nicht, welche ist sie, welche er.

Zwei Buchen tanzen auf der Stelle

In der Geschichte von Baucis und Philemon (Ovid), ist eine Liebesgeschichte zweier Menschen, die sich lieben, zusammen alt werden und den innigen Wunsch haben immer zusammen zu bleiben. 

Diesen Traum - nach tiefer, gemeinsamer Verwurzelung - haben viele Paare als Wunsch für ihre gemeinsame Beziehung. Ein „Wurzelgeflecht„ soll sich entwickeln und die Beziehung halten und stabilisieren. Wie zwei Bäume, die nebeneinander stehen und gemeinsam wachsen und mit der Zeit auch unter der Erde eine gemeinsame Verwurzelung (Myzel) ausbilden. Über der Erde bleiben es immer zwei Bäume. 

Auch in Partnerbeziehung- vielleicht auch in allen Arten von Beziehung, die durch Liebe, Wertschätzung, Respekt, innigen Begegnungen gekennzeichnet sind, entsteht neben „ Tiefe“ im Inneren gleichzeitig an der Oberfläche Differenzierung und ermöglicht so, neben der gemeinsamen Beziehungsentwicklung, individuelle persönliche Entwicklung. 

Die Geschichte von Baucis und Philemon ist mehrere tausend Jahre alt und ist in der Literaturgeschichte immer wieder neu - bis zu zeitgenössischen Liededrmachern – als Beziehungsideal aufgegriffen worden.

 

Ältere Paare und Therapie
 

„Es ist der Geist, der sich den Körper baut“. 
(Friedrich Schiller).
Psychische Gesundheit und körperliches Wohlbefinden bedingen sich gegenseitig.
Voraussetzung ist der Wille zu einer lebendigen Paarbeziehung
Altern und die damit einhergehenden Probleme werden meist organmedizinisch gesehen und die Bedeutung der Paarbeziehung tabuisiert oder übersehen.
All die Themen, die zu Gesundheit und Wohlbefinden gehören werden unterschätzt: Mangelnder sprachlicher und
emotionaler Austausch, zwischen den Partnern
Sprachlosigkeit, Enttäuschungen, manchmal schon über Jahre bestehende 
Gleichförmigkeit, Langeweile, sehr oft körperliche und seelische Erkrankungen, Unwissen über altersbedingte Veränderungen, Umgang mit Veränderungen durch Pensionierung, aber auch Erinnerungen an Kriegserlebnissee, die lange verdrängt waren.
Erotik und Sexualität im Alter ist oft schambesetzt – als ob mit dem Ende des Arbeitslebens sinnliche und emotionale Kargheit einher ginge.
Das sind die Themen, die indirekte, aber massive Auswirkung auf Partnerschaft und Sexualität haben. Richtig ist: Das Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Sexualität begleitet das gesamte Leben und nimmt im Alter noch zu. Es geht darum mit Liebe und Lust älter zu werden, und bis ins hohe Alter Lebensfreude zu haben.  
 

Ältere Paare und Therapie
 

„Es ist der Geist, der sich den Körper baut“. 
(Friedrich Schiller).
Psychische Gesundheit und körperliches Wohlbefinden bedingen sich gegenseitig.
Voraussetzung ist der Wille zu einer lebendigen Paarbeziehung
Altern und die damit einhergehenden Probleme werden meist organmedizinisch gesehen und die Bedeutung der Paarbeziehung tabuisiert oder übersehen.
All die Themen, die zu Gesundheit und Wohlbefinden gehören werden unterschätzt: Mangelnder sprachlicher und
emotionaler Austausch, zwischen den Partnern
Sprachlosigkeit, Enttäuschungen, manchmal schon über Jahre bestehende 
Gleichförmigkeit, Langeweile, sehr oft körperliche und seelische Erkrankungen, Unwissen über altersbedingte Veränderungen, Umgang mit Veränderungen durch Pensionierung, aber auch Erinnerungen an Kriegserlebnissee, die lange verdrängt waren.
Erotik und Sexualität im Alter ist oft schambesetzt – als ob mit dem Ende des Arbeitslebens sinnliche und emotionale Kargheit einher ginge.
Das sind die Themen, die indirekte, aber massive Auswirkung auf Partnerschaft und Sexualität haben. Richtig ist: Das Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Sexualität begleitet das gesamte Leben und nimmt im Alter noch zu. Es geht darum mit Liebe und Lust älter zu werden, und bis ins hohe Alter Lebensfreude zu haben.  
 
Share by: